Unser ganzes Leben steht im Zeichen der Zeit. Sie umgibt uns ständig, ob bewusst oder unbewusst. Mal vergeht sie schneller als uns lieb ist, mal scheint sie still zu stehen. Von Uhren ganz abgesehen: Was ist Zeit? Für die Gesellschaft, unsere Kultur und unsere Stadt? Ein Gedankenspaziergang.
Die läutenden Kirchturmglocken, die Kerzen auf der Geburtstagstorte, das schrille Klingeln der Eieruhr oder das kaum erkennbare Ablaufen einer Sanduhr in der Sauna. Es gibt unzählige Formen der Zeitmessung und es vergeht kein Tag, ohne dass wir mit mindestens einer davon in Berührung kommen. Zeit bestimmt unser Leben. Mal vage, mal exakt. Mal haben wir so viel davon, dass wir uns langweilen, mal löst das Ticken des Sekundenzeigers Angst und Stress aus. Wir sprechen von der inneren Uhr, berechnen unser Alter in Jahren, definieren Augenblicke als Sekunden und gliedern unsere Arbeitswoche in 5 Tage an je 8 Stunden und 24 Minuten. Auch wenn sich unsere Zeitrechnung an natürlichen Umständen des Sonnensystems orientiert, ist sie ein menschengemachtes Konzept. Dass dies ganz schön absurd sein kann, hat sich gerade hier in Basel schon mehrmals eindrücklich gezeigt.
Ist Ihnen je aufgefallen, dass in keiner anderen Schweizer Stadt zwei Uhren die Bahnhofsfassade zieren? Die beiden Uhren am Bahnhof SBB haben eine lange und bewegte Geschichte – und zeigen erst seit rund 40 Jahren synchron die gleiche Zeit. Blicken wir zurück: Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die meisten Schweizer Städte ihre eigene Zeitzone, berechnet am Höchststand der Sonne. So schlug es in Genf 08.30 Uhr, wenn die Uhren in Bern 08.35 Uhr zeigten und in Basel 08.40 bzw. 09.40 Uhr – hier galt nämlich seit dem Mittelalter die «Basler Zeit», die im Gegensatz zum Rest der Welt nicht die abgelaufene, sondern die zuletzt begonnene, noch laufende Stunde angab. So läuteten die Münsterglocken am Mittag 1 und nicht 12 Uhr.
Doch zurück zu den Zeitzonen: Vor allem der Ausbau der Eisenbahn verlangte ab Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend einheitliche Zeitzonen. So wurde 1848 zuerst schweizweit die Berner Zeit eingeführt, bevor sich die Schweiz 1894 dann der mitteleuropäischen Zeit CET anschloss. Dennoch zeigten die zwei Uhren am Basler Centralbahnhof immer wieder unterschiedliche Zeiten an. Die linke Uhr zeigt nämlich Schweizer Lokalzeit an, die rechte aber die elsässische Zeit. Nur war das Elsass mal französisch, dann wieder deutsch und dann wieder französisch und Frankreich ausserdem mal in der GMT-Zeitzone und dann wieder in der CET. Ein Land hatte die Sommerzeit schon eingeführt, ein anderes noch nicht. Ein rückblickend absurdes Zeitchaos auf dem Basler Centralbahnplatz. Nun, seit beide Länder in der gleichen Zeitzone sind und der Bundesrat in den 1980er-Jahren die Sommerzeit auch in der Schweiz eingeführt hat, zeigen die zwei Uhren endlich die gleiche Zeit an.
Zeit ist eine Einheit, eine physikalische Grösse, ein Gefühl, ein Druckmittel, Zeit ist Geld. Wie das Beispiel der Basler Bahnhofsuhren zeigt, ist die Zeit auch immer wieder Thema spannender und skurriler Geschichten. Was auch immer die Zeit noch bringen wird, wir hoffen, dass sie Ihnen nicht davonläuft. Und wir freuen uns, wenn Sie sich mal wieder ein paar Minuten für einen Besuch bei uns nehmen und wir Ihnen zeigen dürfen, wie schön man Zeit einfangen kann – zum Beispiel hiermit, wenn wir schon von Zeitzonen sprechen: Entdecken Sie die neue Longines Spirit Zulu Time und ihre GMT-Funktion, die Ihnen die Kontrolle über die Zeitzonen bietet. Als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart nimmt sie Bezug auf die erste Longines Armbanduhr, die eine zweite Zeitzone anzeigt: das Modell Zulu Time von 1925. Also dann, bis bald am Marktplatz.